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Sie suchten den Zucker und fanden den Rum
Flensburg war über 400 Jahre unter dänischer Krone, und Dänemark gehörte zu den Kolonialmächten in Europa. 1755 stach der erste Westindiensegler aus Flensburg in See, und wenig später erlebte der Handel mit den karibischen Inseln seine Blütezeit …
Zwischen 1380 und 1864 erstreckte sich ein dänisches Großreich im Norden Europas, und von 1460 bis 1864 war Flensburg unter dänischer Krone. Im 18. Jahrhundert gehörte die Fördestadt mit Altona und Kopenhagen zu den bedeutendsten Seehandelshäfen für die Schiffe der Westindien-Flotte.
Auf der Suche nach dem „weißen Luxus“ Zucker, der begehrten Fracht für Europa, machten sich viele große Flensburger Kaufmannsfamilien auf den Weg in die karibischen Kolonien „Dansk Vestindien“ St. Thomas, St. Jan und St. Croix. Dazu gehörten die Familien Dethleffsen, Christiansen, Pott und viele andere.
Sie machten den Westindienhandel, der von 1814 bis 1856 seine Blütezeit erlebte, zu einer der wichtigsten Handelsverbindungen der Stadt.
Auch Schiffskapitän und Reeder Asmus Brodersen machte sich 1826 erstmals mit seiner Fregatte „Urania“ auf die rund dreimonatige Reise in die Karibik – beladen mit Lebensmitteln, Koks und Flensburger Ziegeln.